Steine der Erinnerung

Gedenken in Persenbeug-Gottsdorf

Steine der Erinnerung
Mit den „Steinen der Erinnerung“ setzt die Marktgemeinde Persenbeug-Gottsdorf ein sichtbares Zeichen des Gedenkens. Die im Boden verlegten Steine erinnern an jüdische Bürger:innen und Opfer der NS-Euthanasie, die während dieses düsteren Kapitels unserer Geschichte verfolgt, deportiert, vertrieben, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. 

Ziel des Projekts

Das Projekt verfolgt das Ziel, die Namen und Schicksale dieser Menschen ins Bewusstsein unserer Gemeinde zurückzubringen, ihre Biografien sichtbar zu machen und ihnen ein dauerhaftes Gedenken zu sichern. Gleichzeitig wird damit ein Zeichen für Mitmenschlichkeit, gegen das Vergessen und als Mahnung für kommende Generationen gesetzt. 

Hintergrund

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Verein „MERKwürdig – Zeithistorisches Zentrum Melk“ umgesetzt, der die Lebensgeschichten der Opfer intensiv recherchierte. Die Steine sind den Menschen gewidmet, die aus unserer Gemeinde vertrieben oder ermordet wurden – darunter mindestens zwölf jüdische Bürger:innen und drei Opfer der NS-Euthanasie.

Die dokumentierten Biografien zeigen nicht nur die Verfolgung und Ermordung, sondern auch das Leben und die Beiträge dieser Menschen zur Gemeinschaft. Viele dieser Geschichten sind in einer begleitenden Broschüre festgehalten, die am Gemeindeamt erhältlich ist oder auf der Website des Vereins. https://www.zhzmelk.at/de/projekte/persenbeug-steine-der-erinnerung

Workshop mit Schüler:innen der Mittelschule

Ein wichtiger Bestandteil des Projekts war ein dreitägiger Workshop mit Schüler:innen der Mittelschule Persenbeug im Oktober 2024. Unter der Leitung eines Vermittlungsexperten setzten sich die Jugendlichen intensiv mit den Schicksalen der Opfer auseinander. Dabei entstanden berührende Videobeiträge, die die Gedenkorte anschaulich und lebendig machen.

Die Steinsetzungsfeier

Am 12. November 2024 wurden die Gedenksteine im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung enthüllt. Zahlreiche Bürger:innen, Nachkommen der Opfer und Vertreter:innen der Gemeinde nahmen daran teil. Musikalisch begleitet vom Dachor und durch Beiträge der Nachkommen bereichert, wurde die Feier zu einem bewegenden Moment des gemeinsamen Erinnerns. An jedem Ort wurden Kerzen entzündet und Blumen niedergelegt, um die Würde der Opfer zu ehren.

Aktuelles 2025

Der Verein „MERKwürdig – Zeithistorisches Zentrum Melk“ erforscht derzeit weiterhin die Schicksale von Menschen aus dem Bezirk Melk, die ab 1939 Opfer der NS-Euthanasie wurden. Im Rahmen dieses Projekts werden aktuell auch die Schicksale der Menschen aus der Katastralgemeinde Hagsdorf dokumentiert.